Dienstag, 12. Mai 2009


Dienstag, 14. April 2009

A-B-C-Regel Grundsätzliches zum Umgang mit Menschen mit Demenz


A-B-C-Regel Grundsätzliches zum Umgang mit Menschen mit Demenz


angelehnt an Jenny Powell aus Hilfen zur Kommunikation bei Demenz, S. 34
(Bei Powell steht A für avoid, B für be practical, C für clearify)

ABC-Regel
zum annehmenden Umgang mit dementen Menschen

A - ANNEHMEN

keine Kritik, keine Korrektur,

keine Diskussion, keine Konflikte

schüren

B - Behelfen

mit individuellen, situativ passenden Lösungen

handle zweckmäßig und praktikabel

C - eingehen auf die charakteristischen

Gefühle des anderen ein;

validiere diesen Menschen!


Donnerstag, 9. April 2009

Es braucht nicht viel um Brücken zu bauen zu Menschen mit Demenz, aber das was man tut - muss GANZ und RUND sein

Es braucht nicht viel um Brücken zu bauen zu Menschen mit Demenz, aber das was man tut - muss GANZ und RUND sein

3 jähriges Forschungsprojekt der Universität Kassel, der Robert-Bosch-Stiftung und der AWO-Nordhessen
Ein Erlebnis, das ich sicher nie vergessen werde, das mich stärker beeindruckt hat, als alles was mir bisher in Begegnungen mit dementen Menschen zu Herzen gegangen ist.

Im Juni 2006 war ich mit einem Team der Universität Kassel zu einem Förder- und Forschungsprojekt der Robert-Bosch-Stiftung in Kazanlak in Bulgarien. Eine Gruppe von bulgarischen Fachleuten kam im Okt. 2005 zur Schulung zu uns nach Kassel, um Ideen zur Verbesserung der Lebensqualität dementer Menschen im stationären Bereich in Bulgarien im Rahmen einer Fortbildung aufzunehmen.

Neben der weiterführenden Schulung der Fachleute im Juni 2006 in Bulgarien selbst, war es mir wichtig, überhaupt erst einmal die Situation in bulgarischen Altersheimen kennen zu lernen. Ich versuchte mich sc hon im Vorfeld emotional auf belastende Eindrücke einzustellen. Doch das Elend war viel schlimmer als all meine Vorstellungen. Über dieses Ausmaß möchte jedoch gar nicht berichten.

Es geht mir um eine kleine Situation:
In einem neu eingerichteten Aufenthaltsraum mit einem Tisch und Stühlen fand ich eine Gruppe von Bewohnern vor. So bös dies klingt, aber diese Menschen wirkten zunächst auf mich wie lebende Mumien. Da ich die Sprache ja nicht beherrsche und auch sonst eher geneigt bin auf nonverbalem Weg Kontakt zu dementen Menschen aufzunehmen, suchte ich mir einen Ball, setzte mich dazu und begann den Ball auf dem Tisch hin und her zu bewegen. Erst allmählich ließ ich den Ball zu diesen Menschen hin rollen. Zunächst zeigten sich nur Reflexe in den Reaktionen, aber nach und nach tauchten die Bewohner aus ihrer Versunkenheit auf. Sie nahmen die Situation am Tisch mit den Beteiligen sowie die Lebendigkeit, die durch die Ballbewegungen entstanden, wahr. Jeden Impuls aus der Gruppe nahm ich ins Ballspiel auf.
Eigentlich finde ich es sehr schwierig, überhaupt passende Worte für meine Beschreibung zu finden, darum = gebe ich ein paar Fotos zu meiner Geschichte.
Im Laufe dieser Aktion, die 1 1/2 Std. dauerte und auch nur (unter Protest der Mitspieler) endete, weil das Abendessen wartete, lernte ich bulgarische Wörter wie die Zahlen von 1 bis 4, und Ausrufe wie bravo usw. von den mitspielenden Bewohnern. Das schallende Lachen im Raum zog weitere Bewohner und sogar Mitarbeiter an. Das Elend um uns herum konnte ich während dieses Spiels total vergessen. Meine Begleitung, das beobachtende Forschungsteam, konnte sich nicht zurückhalten und nahm am Tischgeschehen teil. Später wurde mir von diesen Projektleuten mitgeteilt, man sei sehr betroffen von diesem besonders bewegenden Erlebnis mit den Heimbewohnern während dieses so scheinbar banalen Ballspiels.
Ich habe sehr viel von diesen Menschen am Tisch gelernt. Nie zuvor habe ich mit einer so feinen Wahrnehmung auf die Botschaften in der Kommunikation mit dementen Menschen geachtet

Freitag, 3. April 2009

BIOGRAFISCHE GESPRÄCHE ZUR SELBSTWERTSTÄRKUNG

Was gilt es zu beachten?
-biographisch passendes Thema wählen

-hier ist es meist notwendig in der Zeitform überzuwechseln in die Vergangenheit; z. B.: »früher war das ...«

-Gesprächsgerüst weben mit Hilfe von allgemeinen Aussagen und Informationen über die Lebensgeschichte des Betroffenen

-Erinnerungen wecken, in Richtung positiver Erinnerungen gehen
---> Selbstwertstärkung, gibt Kraft das Heute zu bewältigen

-die Regie liegt beim Dementen

-Themenwechsel folgen

-nur Fragen stellen, die ja oder nein als Antwort zulassen

-keine W-Fragen (warum, wann, wie viel, wo ...)

-keine Alternativfragen (dies oder jenes)

-immer wieder zwischendurch persönlich und allgemein validieren

-immer die Fähigkeiten und Einbußen des Dementen berücksichtigen, darum das Gespräch eher kürzer gestalten, längstens bis zur Stressgrenze

-auf störungsfreie Umgebung achten

-wenn der Demente in für ihn schwierigen Lebensthemen steckt, müssen wir ihn in dieser Befindlichkeit begleiten ohne seine Gefühle mit Scheintröstungen wegreden zu wollen.

-wenn sich ein gemeinsames Gespräch nur schwer einstellt, ist es günstig still über eine Handlung ins Miteinander zu kommen.
Natürlich ist es günstig unser Gegenüber auf dem Hintergrund seiner Lebensgeschichte zu kennen, dies ist jedoch auch ein Weg den Andern kennenzulernen.

BIOGRAFIE

Formen der Biographiearbeit
Formen der BiographiearbeitGereben unterscheidet zwei Formen der Biographiearbeit: die gesprächsorientierte Biographiearbeit und die aktivitätsorientierte Biographiearbeit (vgl. Gereben, 1998, Kap. 4).Zur gesprächsorientierten Biographiearbeit zählen Einzel- und Gruppengespräche, die zu vorgegebenen Themen angeboten werden. Solche Themen sind z.B.: Familienleben, Schulzeit, Kinderspiele, Feste und Feiertage. Die aktivitätsorientierte Biographiearbeit zeichnet sich durch die Integration der Biographiearbeit in eine Tätigkeit aus. Dies kann beispielsweise ein Museumsbesuch, aber auch das Anfertigen einer Collage, das Singen von Liedern oder das Ausführen von Alltagshandlungen (z.B. Tisch decken) sein. Bei beiden Formen gilt, dass sich das Miteinbeziehen von Angehörigen und eine dementengerechte Kommunikation sehr positiv auf die Erfolgsmöglichkeiten der Biographiearbeit auswirken. Trilling schlägt für die dementengerechte Kommunikation vor, nur einen Sachverhalt im Gespräch gleichzeitig anzusprechen, eine einfache Sprache zu verwenden und vertraute Redewendungen oder Sprichwörter zu benutzen. Weiterhin gehört das aktive Zuhören dazu, bei dem Aufmerksamkeit auch durch nonverbale Mittel ausgedrückt wird, im verbalen Bereich Paraphrasen verwendet und Gesprächspausen zugelassen werden. Beachtet werden muss auch, dass insbesondere Fragen an demente Menschen nicht auf eine absolute Antwort abzielen sollten (z.B. Fragen, die mit "wann", "wer", "wo" beginnen), da die Unmöglichkeit, sie zu beantworten, für demente Menschen sehr belastend sein kann. Eine Frage sollte immer auch den Ausweg einer nicht allzu konkreten Antwort anbieten. In der Biographiearbeit mit dementen Menschen ist es außerdem hilfreich, die Sinne (z.B. Geruchs-, Geschmacks-, Tastsinn) durch Trigger (Erinnerungsschlüssel) anzusprechen. Als Trigger können beispielsweise Gegenstände, Photos, Speisen und Getränke oder Musik eingesetzt werden (vgl. Trilling, 2001, S. 50-61).

Donnerstag, 2. April 2009

Lebensräume bis zum Ende,

Ein Herzensthema von mir: Lebensräume bis zum Ende, Literaturempfehlung


Hier gibt es noch viele Anregungen zu verbreiten. Gerade diese Wochei st mir in einem Seminar klar geworden, dass viele meiner Ideen vor ca. 5 Jahren noch Neuland waren, mittlerweile, aber sehr viel in dieser Richtung schon umgesetzt wird. Wir können viele konkrete, nicht teure, kreative und individuell angepasste Ideen umsetzen.

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PDF-Download   DeSS orientiert 1/07 - Pflegeheime: Lebensräume bis zum Ende   Hrsg. Demenz Support Stuttgart, Ausgabe 1/2007, ISSN 1863-6136, PDF-Dokument, 47 Seiten, dreifarbig.   Das dritte Journal "DeSS orientiert" widmet sich in Fortsetzung und als Ergänzung der zweiten Ausgabe noch einmal dem Thema "Palliative Care". Dabei fokussiert es gezielt die Situation in stationären Altenpflegeeinrichtungen. Pflegeheime gewinnen als letzter Ort für alte, hilfebedürftige Menschen - mit und ohne Demenz - zunehmend an Bedeutung. Die aktuelle Ausgabe "Pflegeheime: Lebensräume bis zum Ende" skizziert den internationalen Forschungsstand zum Thema und hinterfragt, welche Konzepte, Interventionen und Qualifizierungsmaßnahmen zur Entwicklung und nachhaltigen Implementierung einer Hospizkultur in stationären Einrichtungen beitragen können.


Viktoria erzählt

Viktoria erzählt (88 jährige Frau mit Demenz)


Wer Demenz kennt, weiß, dass sie irgendwann  jegliche innerseelisch und geistigen Kontrollinstanzen der Persönlichkeit einreißt.

Ein Familientabu bricht auf. Viktoria erlebt Vergangenes heute wieder real als Gegenwart:

Sie sieht ihren Vater, den Berg zum Haus hoch kommend, geflüchtet aus der Verwahrung Geisteskranker.

Recherchen ergaben, dass er in Grafeneck im Zuge der Säuberung von unwertem Leben vom Naziregime umgebracht wurde.

Einsatz von Sprichwörtern in der Kommunikation

Warum Sprichtwörter so gut Menschen mit Demenz erreichen.


"Ein Sprichwort ist ein kurzer Satz, der sich auf lange Erfahrung gründet"

Cervantes

 

Die heute ältere und hochbetagte Generation ist noch sehr stark mit Sprichwörtern durch die Erziehung begleitet worden. In diesem allgemeinen Sprachaussagen stecken tiefe Wertvorstellungen dieser Generationen, sie wurden früh erlernt, haben ein Leben lang begleitet. Somit ist der Einsatz von Sprichwörtern in der Kommunikation ein Anknüpfen an sprachliche Ressourcen und kann Brücken bauen.


Freitag, 20. März 2009

Spiritualität, wichtig für Menschen mit Demenz?

Als ich noch in einer psychiatrischen Klinik gearbeitet habe, war es mir möglich u. a. in der Gerontopsychiatrie Gruppenangebote durchzuführen. Eine der besten Angebote war dienstags der Besuch der Pfarrerin. Sie führte ein Ritual nach dem nächsten durch, sprach mit den Patienten immer die gleichen sehr bekannten Gebete, sang mit ihnen die gleichen Lieder, die  Protestanten wie Katholiken vertraut waren. Meine Patienten schienen mir danach geklärter und aufgeräumter. Ich finde angemessene religiöse Angebote sehr wichtig für Menschen mit Demenz. Gottesdienste im üblichen Sinn überfordern.

Eine nette Geschichte fällt mir ein. Ein Kollege aus der Deutschen Expertengruppe Dementenbetreuung, ein Pfarrer erzählte mir, er habe einen Gottesdienst mit einer dementen Frau  durchgetanzt, weil diese darauf bestand, so vollzog er auch seine Predigt tanzend. Hut ab vor seinem Mut. Ich persönlich liebe die Spontanität und die Kreativität von Menschen mit Demenz. 

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Welche spirituellen Bedürfnisse haben Menschen mit Demenz? Literaturempfehlung
PDF-Download DeSS orientiert 2/07 - Spiritualität: Ein Thema für die Pflege von Menschen mit Demenz? Hrsg. Demenz Support Stuttgart, Ausgabe 2/2007, ISSN 1863-6136, PDF-Dokument, 68 Seiten, dreifarbig. Die vierte Ausgabe des Journals "DeSS orientiert" zeigt Hauptlinien der theoretischen und praktischen Auseinandersetzung mit dem Konzept Spiritualität auf und stellt folgende Fragen: Welche spirituellen Bedürfnisse haben Menschen mit Demenz? Wie kann damit adäquat umgegangenen werden? Welche Unterstützung sollte demenziell veränderten Menschen und deren Familien von der pflegerischen und seelsorgerlichen Seite angeboten werden? Beim Versuch Schneisen durch die überbordende Fülle an Literatur zum Thema zu schlagen, spiegeln unsere Autoren vor allem den aktuellen Forschungsstand in den USA, Großbritannien und Australien.
Ein Herzensthema von mir: Lebensräume bis zum Ende, Literaturempfehlung
Hier gibt es noch viele Anregungen zu verbreiten. Gerade diese Wochei st mir in einem Seminar klar geworden, dass viele meiner Ideen vor ca. 5 Jahren noch Neuland waren, mittlerweile, aber sehr viel in dieser Richtung schon umgesetzt wird. Wir können viele konkrete, nicht teure, kreative und individuell angepasste Ideen umsetzen.

PDF-Download DeSS orientiert 1/07 - Pflegeheime: Lebensräume bis zum Ende Hrsg. Demenz Support Stuttgart, Ausgabe 1/2007, ISSN 1863-6136, PDF-Dokument, 47 Seiten, dreifarbig. Das dritte Journal "DeSS orientiert" widmet sich in Fortsetzung und als Ergänzung der zweiten Ausgabe noch einmal dem Thema "Palliative Care". Dabei fokussiert es gezielt die Situation in stationären Altenpflegeeinrichtungen. Pflegeheime gewinnen als letzter Ort für alte, hilfebedürftige Menschen - mit und ohne Demenz - zunehmend an Bedeutung. Die aktuelle Ausgabe "Pflegeheime: Lebensräume bis zum Ende" skizziert den internationalen Forschungsstand zum Thema und hinterfragt, welche Konzepte, Interventionen und Qualifizierungsmaßnahmen zur Entwicklung und nachhaltigen Implementierung einer Hospizkultur in stationären Einrichtungen beitragen können.

ultimo

u. a.: Assessmentinstrumente Wohlbefinden sterbender Demenzkranker, Literaturempfehlung
PDF-Download DeSS orientiert 2/06 - Menschen mit Demenz in ihrer letzten Lebensphase Hrsg. Demenz Support Stuttgart, Ausgabe 2/2006, ISSN 1863-6136, PDF-Dokument, 38 Seiten, dreifarbig. Die zweite Ausgabe von "DeSS orientiert" beleuchtet den internationalen Diskussionsstand zum Thema "Menschen mit Demenz in ihrer letzten Lebensphase". Sie beleuchtet, ob und mit welchen Assessmentinstrumenten man das Wohlbefinden Betroffener einschätzen kann, wie gutes Symptommanagement aussieht, wie man Angehörige bei Entscheidungsprozessen entlasten und letztlich Menschen mit schwerer Demenz Lebensqualität bis zum Ende ermöglichen kann.

Freitag, 13. März 2009

Einsatz von Furreal Friends

Seit ca. 2 Jahren erprobe ich spezielle Furreal Friends bei Menschen mit Demenz

Von Menschen mit Demenz werden diese elektronischen Plüschtiere als real wahrgenommen. Diese Menschen können sich immer weniger selbst stimulieren und brauchen darum positive Stimulation von außen.
Natürlich sind der freundliche mitmenschliche Kontakt und eine echte Katze oder ein realer Hund dadurch nicht zu ersetzen. Aber diese Elemente können Lücken füllen.
Und auch nicht alle Abgebote der Furreal Friends passen ( gut geeignet sind: Samtpfötchen, die echt aussehenden Hunderassen und der Schimpanse)

Donnerstag, 5. März 2009

Viktoria und Mathilde, wie viele andere Demenzkranke, sind stark abhängig von ihrer Zuhauskultur

Viktoria und Mathilde, wie viele andere Demenzkranke, sind stark abhängig von ihrer Zuhauskultur


Über die beiden dementen alten Frauen steht sehr viel auf meinen Seiten.

Beide befanden sich bis vor 10 Tg. in der Übergangspflege. Eine Einrichtung, in der ein liebevoller Umgangston herrschte, die klein, fast familiär war, nett eingerichtet. Trotzdem: In diesem Setting erkannte Viktoria ihre Schwester Mathilde nicht mehr. Mathilde starrte auf die leere Wand und war verstummt. Ihre Demenzerkrankung schien wesentlich weiter fortgeschritten zu sein, erklärbar auch durch die Trennung der beiden durch den Klinikaufenthalt von Viktoria, die im Speziellen belastet war durch ihre multiplen Brüche, die sie sich durch einen Sturz zugezogen hatte.

Nachdem beide einen halben Tag wieder in ihrer häuslichen Umgebung angekommen waren, plapperte Mathilde wie davor (Trennung, Milieuwechsel) beide kannten sich, die Erlebnisse der letzten Zeit haben nie statt gefunden.


Sonntag, 1. März 2009

Das BEST-FRIEND-MODELL oder der Moment-Mensch sein

Best-Friends-ModellAus PflegeWikiWechseln zu: Navigation, SucheVirginia Bell und David Troxel beschreiben im Best-Friends-Modell für die Aus- und Weiterbildung in der Altenpflege ein Konzept der personenzentrierten Pflege bei Demenz. Es baut auf freundschaftlichen, angenehmen Sozialkontakten auf, um Menschen mit Demenz zu ermöglichen sich trotz ihrer Behinderung wohlzufühlen. Im Hintergrund steht Martin Bubers Philosophie der Begegnung zwischen Ich und Du. Daneben gibt es aber auch all das Standardwissen der Pflege über Neurologie und Biographie, Grundpflege und Emotionen.
Bell und Troxel formulieren Grundrechte für jede Person, bei der die Alzheimer-Krankheit oder eine verwandte Störung diagnostiziert wurde, wie:
wie ein Erwachsener und nicht wie ein Kind behandelt zu werden, wenn möglich, ohne Psychopharmaka zu leben, in einer sicheren, strukturierten und vertrauten Umgebung zu leben, regelmäßig ins Freie zu kommen, .... Auf einige Kritiker wirkt das Konzept dagegen unprofessionell, wenn Mitarbeiter zu "Freundschaften" mit ihren Bewohnern angehalten werden. Wie sollen Pflegekräfte den allmählichen Abbauprozess Demenzkranker bewältigen, wenn ihnen dadurch das Vermögen zur Abgrenzung und damit auch zur Relativierung weggenommen wird? Die Individualisierung der Pflege kann Stärke des Modells sein aber ihm angesichts der Heimrealitäten, die das kaum zulassen, zum Vorwurf gemacht werden.
Eine wissenschaftliche Beurteilung dieses vor allem in den USA durchaus praxisbewährten Pflegekonzeptes der geschickten Pflege, das die Kultur der Langzeitpflege verändern will, steht noch aus.
[Bearbeiten] Die AutorenVirginia Bell arbeitet als Beraterin der Alzheimer-Gesellschaft in Lexington, Kentucky.
David Troxel ist in Santa Barbara, Kalifornien, Geschäftsführer der Alzheimer-Gesellschaft.
[Bearbeiten] LiteraturVirginia Bell, David Troxel: Personenzentrierte Pflege bei Demenz. Das Best-Friends-Modell für Aus- und Weiterbildung. E. Reinhardt, München, 2004. 307 Seiten. ISBN 978-3-497-01695-2. In Reinhardts gerontologischer Reihe - Band 29. Originaltitel: The best friends staff - building a culture of care in Alzheimer's programs. Virginia Bell u.a: So bleiben Menschen mit Demenz aktiv. 147 Anregungen nach dem Best-Friends-Modell. Reinhardts Gerontologische Reihe, Band 41. 319 Seiten. ISBN 3-497-0190-5 Von »http://www.pflegewiki.de/wiki/Best-Friends-Modell«
MOMENTMENSCH/ Besuch eines nicht mehr erkannten Angehörigen

Freitag, 20. Februar 2009

FrauenPower by yasni: Neue Ergebnisse

FrauenPower by yasni: ÜBERBLICK
Dankeschön,
Liebe Regina,
 
du hast dir wieder einmal richtig viel Arbeit gemacht. Danke.
Ja, es ist wirklich wichtig von Zeit zu Zeit, die Listen zu revidieren.
Ansonsten würden wir den Überblick verlieren.
Aber  eine ganz saubere Übersicht werden nicht schaffen, dazu wäre eine Sekretärin oder ein Sekretär mittlerweile notwenig. Wenn jede nur die Frauen bei sich in der Frauenpowerliste aufnimmt, die tatsächlich mitmachen. So trägt jede Verantwortung - Regina kann dies unmöglich alleine schaffen. Also bitte selbst nochmal überprüfen, auch bitte nachschauen, ob ihr in den Listen der anderen auftaucht, wenn nicht kurze mail senden. Es ist wirklich eine riesige Fleißarbeit geworden, so dass ich verstehen kann, wenn sich einige zurücknehmen müssen. Großer Respekt für alle, die weitermachen, für die, die dabei waren, für die sporadisch wieder auftauchen und sich in Erinnerung bringen. Auf jeden Fall werden sowieso alle Frauen mindestens in dem Maße rückbestätigt, wie sie Bestätigungen vergeben haben. Zumindest entspricht dies meinem Vorgehen, so lange ich etwas zum Anklicken finde.
Fleißige Bienchen fliegt munter um.
Barbara

Sonntag, 15. Februar 2009

Samstag, 7. Februar 2009

Depression im Alter

Altersdepression, Begrifflichkeiten, Häufigkeit, begünstigende Faktoren, Literaturempfehlungen
Altersdepression
(Begrifflichkeiten, Häufigkeit, begünstigende Faktoren )
?Hauptcharakteristikum einer depressiven Episode ist eine depressive Verstimmung?, einhergehend mit dem Verlust von Interesse und Freude. Veränderungen in der Psychomotorik zeigen sich entweder in Form einer Antriebshemmung oder in einer ängstlichen Agitiertheit sowie einem reduzierten Energieniveau. Neben verschiedenen körperlichen Funktionsbeeinträchtigungen wie z. B. Schlafstörungen und Appetitlosigkeit prägen Gefühle der Wertlosigkeit oder Schuld, Konzentrationsstörungen sowie Suizidgedanken das klinische Bild.
Beim Auftreten mehrerer Krankheitsphasen wird von einer rezidivierenden depressiven Störung (?unipolare Depression?) gesprochen. Weitere Charakterisierungen umfassen den die Ausprägung des Schweregrades, das Vorhandensein ?somatisch-melancholisch-endogener Symptome?, psychotische Merkmale und den Remissionsgrad.?
Definition nach Klaus Dörner in ?Irren ist menschlich? 1999
Der Depressive ist ganz allgemein ?der sich und andere niederschlagende Mensch?.
Wesentliche Ursache für die Entstehung einer Depression ist für ihn eine ?depressionsfreundliche? Lebenswelt der Erwachsenen.
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Im Gegensatz zu Depressionsformen in jüngeren Lebensjahren, steht nicht unbedingt im depressiv veränderte Stimmung mit Schuldgefühlen im Vordergrund. Alte Menschen mit Depressionen beschäftigen sich klagend und anklagend mit den Beschwerden im Hier und Jetzt. Zukunft wird nicht mehr gesehen und Vergangenheit ist kaum noch Thema. Körperliche Beschwerden, speziell bezüglich der Ausscheidungen sind Haupthemen. Zwei Drittel der Betroffenen äußern hypochondrische Befürchtungen. Bei einem Viertel der Altersdepressiven trifft man auf Verarmungsideen. Die Angst wächst, auch nicht ganz unberechtigt, das eigene Leben nicht mehr finanzieren zu können. Eine Sorge, die heute schon jüngere Menschen bezüglich des eigenen Alters mit immer größerem Druck belastet. Angst vor Abhängigkeit, Verlust der Selbstbestimmung und wachsende Hilflosigkeit prägen die Befindlichkeit. Die Grundstimmung ist grau pessimistisch gefärbt. Leichtere Formen der Altersdepression sind geprägt durch permanentes Hadern mit der eigenen Lebenssituation und der Vorwurfshaltung den Menschen im Umfeld gegenüber, von unterschwelliger, nicht offensichtlich nach außen gerichteter Wut.
Unter Altersdepression wird jede Depression bezeichnet, die erstmals nach dem 65. Lebensjahr auftritt. Gewöhnlich handelt es sich um psychogene Depressionen oder um körperlich begründbare, depressive Manifestationen, wie z. B. Arteriosklerose, eine Demenzerkrankung, rheumatische, neurologische Erkrankungen, Herzinsuffizienz, Tumore ?
Nach statischen Erhebungen nehmen die Lebenserwartungen und parallel dazu die Häufigkeit der Altersdepressionen in den meisten Ländern der Welt zu.
Häufigkeit:
Nach der WHO: betrifft die Anzahl der an einer Depression erkrankten Menschen 10,4 % der Weltbevölkerung. Pro Jahr kommen auf 100 Personen zwei Neuerkrankungen hinzu.
Geschlechterverteilung:
-Männer: 7-12 %
-Frauen: 20-25 %
Erstmanifestation einer Depression (durchschnittlich):
-meist zwischen 30. Und 40. Lebensjahr
-aber auch bei Kindern und Jugendlichen
-zweiter Gipfel bei Personen über 65 Jahre (late-onset depression)
Altersdepressionen betreffen 15-25 % (vor 10 Jhr. Waren es noch 10-12 %) der über Fünfundsechzigjährigen. Die aufkommende Rate Depressiver in Altersheimen liegt bei 26-40 %. Die Dispostion, an einer Depression zu erkranken steigt mit zunehmendem Alter eindeutig.
Depressionen bei körperlichen Erkrankungen:
(Komorbidität = Vorhandensein mehrerer Krankheiten gleichzeitig)
-Diabetes melitus 10 %
-Herzinfarkt: 20 %
-Parkinson: 30-50%
-Epilepsie: 20-30%
-Schlaganfall: 25-35 %
-Karzinompatienten: 25-40 %
Begünstigende Faktoren:


1. Abnahme und Verlust der geistigen und körperlichen Leistungsfähigkeit, sowie die ständige Angst, körperlich zu erkranken oder durch Gedächtnisstörungen geistig desorientiert zu werden und damit anderen zur Last zu fallen und als letzte Konsequenz in einem Heim untergebracht zu werden, Angst vor Verlust der Autonomie und Selbstbestimmung. Infolge dieser Erwartungsängste neigen ältere Menschen zu vermehrter Selbstbeobachtung und entdecken so eine Vielzahl vegetativer und psychopathologischer Symptome, die hypochondrischen Befürchtungen Tür und Tor öffnen.
2. Vereinsamung, Verlust zwischenmenschlicher Beziehungen und Selbstisolierung. Dem Vereinsamten fehlen echte mitmenschliche Kontakte und Aussprachemöglichkeiten. Dadurch kommt es zum Aufstau von bedrückenden, unlustbetonten und aggressiven Gefühlen, die Misstrauen und mürrisch reizbare Stimmung auslösen. Es ist niemand da, der die eigene Sicht der Welt relativieren könnte. Auf diese Verstimmung reagieren die Betroffenen unentwegt mit Jammern und Klagen. So geraten sie, da Nachbarn und Bekannte ihnen möglichst aus dem weg gehen, immer mehr in Selbstisolation und der Teufelskreis der Einsamkeit dreht sich immer weiter. (Self-fullfilling-prophecy)
3. Inaktivität nach Pensionierung, Rückzug aus dem Erwerbsleben, Pflichtleere, Fehlen von Aufgaben und Hobbies. Die plötzliche Leere und Untätigkeit kann unter Umständen zu einem schnellen körperlichen und seelischen Verfall mit erhöhter Neigung zur Depression als Folge haben. Die Stimmung eines Menschen ist eng gekoppelt an sein Aktivsein. Das Selbstwertgefühl geht rasch verloren, wenn keine Aufgabe, verbunden mit entsprechender Leistung und sich zeigenden Erfolgen die Person fordert. ?Wer rastet, der rostet?.
4. Verlust der gewohnten Umgebung durch Heimaufnahme, Umzug in eine kleinere Wohnung, oder überhaupt in ein neues Lebensumfeld. Aus Ängsten vor diesen Verlusten oder real damit verbundene Ängste können Schlaflosigkeit, Grübeln und depressive Entwicklung verursachen. Der Umzug hat mitunter auch symbolische Bedeutung: ?sich ausgeschlossen, abgeschoben ?? fühlen.
Literaturempfehlungen:

Bücher
Piet C. Kuiper: Seelenfinsternis. Die Depression eines Psychiaters. Geist und Psyche. Fischer-Verlag
Holger Reiners: Das heimatlose Ich. Aus der Depression zurück ins Leben.Kösel-Verlag
Daniel Hell: Welchen Sinn macht Depression? Ein integrativer Ansatz.Rowohlt-Verlag
Paulo Coelho: Veronika beschließt zu sterben. Diogenes-Verlag
Andrew Solomon: Saturns Schatten - Die dunklen Seiten der Depression. Fischer-Verlag
Thomas Köhler: Biologische Grundlagen psychischer Störungen. 2. überarbeitete Auflage. HOGREFE-Verlag
H. Förstl, M. Hautzinger, G. Roth (Hrsg.): Neurobiologie psychischer Störungen. 2006 Springer-Verlag ---------------------------------------------------------------------------------- Barbara Schweiger, 25.10.2008

Depression von Aurora Mazzoldi

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