Samstag, 27. Februar 2010

Betreuungs- und Versorgungsnetzwerk

Sehr getagt und auf viele Hilfe angewiesen, ist es diesen beiden Schwestern möglich nach wie vor in ihrer vertrauten Häuslichkeit zu bleiben. Zwischen den Besuchen gibt es über den Tag verteilt häufige Pausen mit Nickerchen. Beide fühlen sich wohl, haben einander - so wie sie schon das ganze Leben zusammen sind.

Sonntag, 7. Februar 2010

"Auf der Suche nach dem verlorenen ICH", neues Seminarangebot

Das zusätzliche Thema: "Auf der Suche nach dem verlorenen ICH"
 - ein Weg der Identitätsförderung für Menschen mit Demenz
können wir für 2011 planen.
 
ZIELGRUPPE:
Dieses Angebot ist zunächst für sehr verantwortliche, in der Thematik der Validation und Ganzheitlich Personenzentrierten Kultur erfahrene Mitarbeiter als Erweiterung nach einem Grundkurs gedacht.
 
INHALT:
 Als zentrale Theorie arbeiten wir inhaltlich mit den "Säulen der Identität" nach Petzold,
 
ZIEL:
Ziel dabei ist eine ganzheitlich, lebensgeschichtsnahe, ressourcenorientierte Planung der Betreuungs-, Versorgungs- und Pflegeplanung für jeden einzelnen Menschen mit Demenz zu erzielen.
 
DAUER:
8 UE, 1 Tag

Freitag, 5. Februar 2010

Dienstag, 12. Mai 2009

Dienstag, 14. April 2009

A-B-C-Regel Grundsätzliches zum Umgang mit Menschen mit Demenz


A-B-C-Regel Grundsätzliches zum Umgang mit Menschen mit Demenz


angelehnt an Jenny Powell aus Hilfen zur Kommunikation bei Demenz, S. 34
(Bei Powell steht A für avoid, B für be practical, C für clearify)

ABC-Regel
zum annehmenden Umgang mit dementen Menschen

A - ANNEHMEN

keine Kritik, keine Korrektur,

keine Diskussion, keine Konflikte

schüren

B - Behelfen

mit individuellen, situativ passenden Lösungen

handle zweckmäßig und praktikabel

C - eingehen auf die charakteristischen

Gefühle des anderen ein;

validiere diesen Menschen!


Donnerstag, 9. April 2009

Es braucht nicht viel um Brücken zu bauen zu Menschen mit Demenz, aber das was man tut - muss GANZ und RUND sein

Es braucht nicht viel um Brücken zu bauen zu Menschen mit Demenz, aber das was man tut - muss GANZ und RUND sein

3 jähriges Forschungsprojekt der Universität Kassel, der Robert-Bosch-Stiftung und der AWO-Nordhessen
Ein Erlebnis, das ich sicher nie vergessen werde, das mich stärker beeindruckt hat, als alles was mir bisher in Begegnungen mit dementen Menschen zu Herzen gegangen ist.

Im Juni 2006 war ich mit einem Team der Universität Kassel zu einem Förder- und Forschungsprojekt der Robert-Bosch-Stiftung in Kazanlak in Bulgarien. Eine Gruppe von bulgarischen Fachleuten kam im Okt. 2005 zur Schulung zu uns nach Kassel, um Ideen zur Verbesserung der Lebensqualität dementer Menschen im stationären Bereich in Bulgarien im Rahmen einer Fortbildung aufzunehmen.

Neben der weiterführenden Schulung der Fachleute im Juni 2006 in Bulgarien selbst, war es mir wichtig, überhaupt erst einmal die Situation in bulgarischen Altersheimen kennen zu lernen. Ich versuchte mich sc hon im Vorfeld emotional auf belastende Eindrücke einzustellen. Doch das Elend war viel schlimmer als all meine Vorstellungen. Über dieses Ausmaß möchte jedoch gar nicht berichten.

Es geht mir um eine kleine Situation:
In einem neu eingerichteten Aufenthaltsraum mit einem Tisch und Stühlen fand ich eine Gruppe von Bewohnern vor. So bös dies klingt, aber diese Menschen wirkten zunächst auf mich wie lebende Mumien. Da ich die Sprache ja nicht beherrsche und auch sonst eher geneigt bin auf nonverbalem Weg Kontakt zu dementen Menschen aufzunehmen, suchte ich mir einen Ball, setzte mich dazu und begann den Ball auf dem Tisch hin und her zu bewegen. Erst allmählich ließ ich den Ball zu diesen Menschen hin rollen. Zunächst zeigten sich nur Reflexe in den Reaktionen, aber nach und nach tauchten die Bewohner aus ihrer Versunkenheit auf. Sie nahmen die Situation am Tisch mit den Beteiligen sowie die Lebendigkeit, die durch die Ballbewegungen entstanden, wahr. Jeden Impuls aus der Gruppe nahm ich ins Ballspiel auf.
Eigentlich finde ich es sehr schwierig, überhaupt passende Worte für meine Beschreibung zu finden, darum = gebe ich ein paar Fotos zu meiner Geschichte.
Im Laufe dieser Aktion, die 1 1/2 Std. dauerte und auch nur (unter Protest der Mitspieler) endete, weil das Abendessen wartete, lernte ich bulgarische Wörter wie die Zahlen von 1 bis 4, und Ausrufe wie bravo usw. von den mitspielenden Bewohnern. Das schallende Lachen im Raum zog weitere Bewohner und sogar Mitarbeiter an. Das Elend um uns herum konnte ich während dieses Spiels total vergessen. Meine Begleitung, das beobachtende Forschungsteam, konnte sich nicht zurückhalten und nahm am Tischgeschehen teil. Später wurde mir von diesen Projektleuten mitgeteilt, man sei sehr betroffen von diesem besonders bewegenden Erlebnis mit den Heimbewohnern während dieses so scheinbar banalen Ballspiels.
Ich habe sehr viel von diesen Menschen am Tisch gelernt. Nie zuvor habe ich mit einer so feinen Wahrnehmung auf die Botschaften in der Kommunikation mit dementen Menschen geachtet

Freitag, 3. April 2009

BIOGRAFISCHE GESPRÄCHE ZUR SELBSTWERTSTÄRKUNG

Was gilt es zu beachten?
-biographisch passendes Thema wählen

-hier ist es meist notwendig in der Zeitform überzuwechseln in die Vergangenheit; z. B.: »früher war das ...«

-Gesprächsgerüst weben mit Hilfe von allgemeinen Aussagen und Informationen über die Lebensgeschichte des Betroffenen

-Erinnerungen wecken, in Richtung positiver Erinnerungen gehen
---> Selbstwertstärkung, gibt Kraft das Heute zu bewältigen

-die Regie liegt beim Dementen

-Themenwechsel folgen

-nur Fragen stellen, die ja oder nein als Antwort zulassen

-keine W-Fragen (warum, wann, wie viel, wo ...)

-keine Alternativfragen (dies oder jenes)

-immer wieder zwischendurch persönlich und allgemein validieren

-immer die Fähigkeiten und Einbußen des Dementen berücksichtigen, darum das Gespräch eher kürzer gestalten, längstens bis zur Stressgrenze

-auf störungsfreie Umgebung achten

-wenn der Demente in für ihn schwierigen Lebensthemen steckt, müssen wir ihn in dieser Befindlichkeit begleiten ohne seine Gefühle mit Scheintröstungen wegreden zu wollen.

-wenn sich ein gemeinsames Gespräch nur schwer einstellt, ist es günstig still über eine Handlung ins Miteinander zu kommen.
Natürlich ist es günstig unser Gegenüber auf dem Hintergrund seiner Lebensgeschichte zu kennen, dies ist jedoch auch ein Weg den Andern kennenzulernen.